27. Oktober 2014
Die letzten drei sind bald auch dabei
(Peffingen/Schankweiler/Kaschenbach)
Jetzt werden auch die letzten drei Orte im Gebiet der alten
Verbandsgemeinde Irrel an die Kanalisation angeschlossen: In Peffingen
starten heute die Bauarbeiten für die ortseigene Kläranlage. Dann folgen
Schankweiler und Kaschenbach. Aufgrund des hohen Phosphatgehaltes in
Teilen der Prüm fördert das Land die Projekte mit einem Sonderzuschuss.
Peffingen/Schankweiler/Kaschenbach. Noch
müssen die etwa 470 Einwohner von Kaschenbach, Peffingen und
Schankweiler ihr Abwasser über Hauskläranlagen reinigen. Das wird sich
aber bald ändern: Die drei Orte sollen jetzt an die Abwasser-Versorgung
angeschlossen werden - nach der gemeinsamen Kläranlage für Alsdorf und
Niederweis, die 2007 in Betrieb genommen worden ist (der TV berichtete),
sind dies die letzten drei Orte im Gebiet der alten Verbandsgemeinde
(VG) Irrel, jetzt VG Südeifel, die an die Kanalisation angeschlossen
werden.
Zuständig für das Vorhaben sind die Südeifelwerke Irrel. Alle drei
Gemeinden bekommen den gleichen Kläranlagentyp: Dabei handelt es sich um
eine Kompaktkläranlage im SBR-Verfahren. SBR, das steht für
sequentielle biologische Reinigung. Auch wird in allen drei Orten das
gleiche Abwassernetz verlegt, wie Michael Stiren vom Vorstand der
Südeifelwerke Irrel mitteilt: Das sei ein Trennsystem, es gebe also eine
Leitung für das Schmutzwasser und eine für das Niederschlagswasser, in
die dann auch die Gemeindestraßen entwässern würden.
In Peffingen hat eine Tiefbaufirma vergangene Woche schon vorbereitende
Erdarbeiten geleistet - heute geht\'s los mit dem Bau der Kläranlage:
Das Rückhaltebecken wird montiert. Ein Kran setzt in den kommenden Tagen
die Betonblöcke, bis zu 16 Einzelteile, auf das Grundstück, wo sie dann
zusammengebaut werden. Zudem werden Kanal- und Wasserleitungen verlegt.
Aufgrund der Bauarbeiten muss die Landesstraße 4 für drei Tage gesperrt
werden (siehe Extra).
Die Kosten für die Peffinger Kläranlage kommen auf 370 000 Euro, wie
Marco Müller vom zuständigen Ingenieurbüro hydrodat in Bitburg mitteilt.
Die Tiefbauarbeiten kosten etwa 650 000 Euro.
In zwei Wochen soll es mit dem Bau der Kläranlage für Schankweiler
losgehen, im Frühjahr nächsten Jahres ist Kaschenbach an der Reihe. "Bis
Ende 2015 soll alles fertig sein", sagt Moritz Petry, Bürgermeister der
VG Südeifel.
Der Termin könnte sich zumindest für Peffingen nach Auskunft der
Südeifelwerke Irrel allerdings auch etwas nach hinten verschieben - der
Grund: "Es muss noch mit dem LBM und der Kreisverwaltung abgestimmt
werden, ob vielleicht auch Straßen erneuert werden", sagt Hans-Jürgen
Lenz von den Südeifelwerken Irrel. Dann würde daraus ein gemeinsames
Vorhaben mit dem LBM - und die Fertigstellung könnte sich etwas
verzögern.
Die Investitionskosten für alle drei Kläranlagen inklusive Trennsystem
betragen insgesamt 6 650 000 Euro. Für die Trinkwasserversorgung kommen
nach Angaben von Lenz weitere 1 000 000 Euro Investitionskosten dazu.
Stiren erläutert die Förderungen: 50 Prozent verlorene Zuschüsse und 50
Prozent zinslose Landesdarlehen gebe es für Kanalnetz und Kläranlage.
Das Land gewähre zudem einen Sonderzuschuss von 30 Prozent auf die
Kläranlage - der Grund: Untersuchungen der Europäischen
Wasserrahmenrichtlinie haben ergeben, dass der Zustand der Prüm
verbesserungswürdig ist. "Die Nims, die in die Prüm fließt, ist in
bestimmten Bereichen verstärkt mit Phosphat belastet", sagt Stiren. "Um
das Phosphat in der Kläranlage abzubauen, sind Zusatzinvestitionen nötig
- und das wird vom Land honoriert."
Quelle: Volksfreund.de